Es trafen sich Forscher in Bielefeld.
Man sagte, sie wollten das viele Geld,
das ihnen die Leute von Bonduelle
versprachen, erforschten sie Möhren schnell.
Die Forscher erforschten den Samen
von Möhren verschiedenster Namen;
Wurzel und Grün, Wuchs und Verzehr,
für alles mussten Statistiken her.
Man schnitt und kaute,
roch und schaute,
fühlte und kochte,
bis keiner mehr Möhren sehen mochte.
An einem von vielen folgenden Tagen
begannen die Möhren, sich zu beklagen.
Sie sagten, der Schmerz, den sie fühlten beim Schneiden,
ginge ans Herz und sie müssten sehr leiden.
Den Forschern ging das Möhrengeseier
nach kürzester Zeit schon sehr auf die Eier.
Sie drohten den depressiven Karotten
damit, sie gnadenlos zu verspotten.
Die Möhren aber klagten weiter
bis schließlich der Forschungsabteilungsleiter
beschloss, er habe genug von den Mätzchen.
Er hielt mit seinen Kollegen ein Schwätzchen.
"Liebe Kollegen, wir müssen was ändern.
Ich stelle fest, dass wir an den Rändern
der Möhren tun können, was wir wollen.
Nur wenn es ans Herz geht, werden sie grollen.
Wir müssen, wollen wir noch recherchieren
von unseren Möhren das Herz subtrahieren."
Sie beschlossen zu rechnen und Gene zu sichten
und langsam begann sich das Chaos zu lichten.
Nach vielen arbeitsreichen Tagen
und etlichen geklärten Fragen
zog einer von ihnen ganz aufgedreht
das neue Gemüse aus dem Beet.
Sie sezierten die Möhre mit einem Messer
und was sie sahen, gefiel ihnen besser
als alles andere je zuvor:
Daucus carota sine cor!
Sie feierten ihren großen Sieg,
doch bald schon begann der Nervenkrieg:
Biss einer in ein Möhrenstück,
so biss die Möhre einfach zurück.
So fanden die Forscher mit wundem Gesicht:
Möhren verändern lohne sich nicht.
Seit gestern erforschen die Schurken
nun wasserfreie Gurken.
vom 13. Juni 2010